1801 – 1882
Doch wähnet nicht, es fehlt
ihr ganz der Segen,
Mit ihrer Hülle äußrem Schmuck
zu prangen,
Sie ist ein lieblich’ Bild,
das zum Verlangen
Den Sinn des Schönheitskenners
mag erregen;
Und wollt ich gehn auf
ausgetretnen Stegen,
Viel könnt ich rühmen ihre
zarten Wangen,
Den Leib, von aller Reize
Füll’ umfangen,
Den Zedernwuchs, ihr
anmutsvoll’ Bewegen.
Doch Eins vor allem hat mich eingenommen:
Der Funke, der den Körper hat
durchglommen,
Das Schönheitgebende, doch
Körperlose;
So freut mich wohl der Rose
herrlich’ Blühen,
Doch was für sie zumeist mich
läßt erglühen,
Das ist der Geist, das ist der
Duft der Rose.